ZEN in den anderen Künsten Japans

Bonsai: Kunstvolle, klein gehaltene Mini-Bäumchen, die in voller Konzentration geschnitten und gepflegt werden ... Oder kleine Büsche ...

Japan-Garten: Natürlich wirkender, aber kunstvoll angelegter Garten; im Gegensatz zu dem europäischen Ideal oder künstlich angelegten Parks, z.B. in Schlössern, soll der japanische Garten wie echte Natur wirken ... Da gibt es Kieswege, kleine Bächlein, einen Teich, Bäume, Büsche, bemooste Steine, als Schmuck Stein-Laternen- und manchmal ein kleines Tee-Haus.

Der ZEN-Garten: Besteht nur aus Kies, der täglich kunstvoll geharkt wird- und als Mittelpunkt ein oder mehrere Felsbrocken. Man findet ihn in den ehrwürdigen Klöstern Japans.

Ikebana: Die Kunst des Blumensteckens ... Hier werden kunstvolle Blumen-Arrangements hergestellt- wobei sie schlicht-einfach wirken sollen, wie absichtslos gemacht. Wie überall in der japanischen Kunst dominiert die Asymmetrie ...

Kalligraphie: Schönschrift mit dem Tusche-Pinsel; hier wird ebenfalls in höchster Konzentration gearbeitet, denn das Papier verzeiht keinen Ausrutscher des Pinsels. Dabei wird der Pinsel senkrecht gehalten und kraftvoll die Zeichen geschrieben.

Die Tee-Zeremonie: Die Japaner sind leidenschaftliche Tee-Trinker. Diese Tee-Zeremonie wird nur für Freunde oder wichtige Gäste des Hauses zelebriert. Zunächst geht man mit dem Gastgeber durch dessen Garten, ruhig, in Muße, um den Alltag langsam abzustreifen.

Im kleinen Tee-Haus sitzt man auf dem Boden, bekommt zunächst kleine feuchte und heiße Reinigungs-Tüchlein für die symbolische, rituelle Reinigung. Es herrscht Stille, Konzentration ... Alle Standes-Unterschiede sind mit dem Eintritt abgestreift.

Im Tee-Kessel singt das Wasser, kocht ... Der Ausführende nimmt mit dem Tee-Löffel ein bißchen Grün-Tee aus dem Gefäß, gibt ihn in dieTee-Schale und gießt das kochende Wasser darüber. Mit einem Bambus-Teebesen rührt er das Gebräu schaumig, wischt mit einem Tuch den Rand der Schale ab, faltet das Tuch sofort wieder kunstvoll und reicht die Schale mit einer Verbeugung dem ersten Gast.

Sind alle versorgt, drehen die Gäste mehrmals ihre Schalen und trinken in kleinen Schlucken ... Die Tee-Schale wird betastet und bewundert. Dazu werden manchmal kleine, aber sehr süße Kuchen gereicht. Wohltuend empfängt den Gast die Ruhe, er wird innerlich leer und kann abschalten von der Hektik der Welt draußen ...

Anschließend bewundern die Gäste das Tee-Geschirr und andere Schmuck- Gegenstände, wobei eine Schale mit einem kleinen Fehler oder der Tee-Kessel mit einer Delle als ehrwürdig, reif und charaktervoll gelten- im Gegensatz zu Europa mit seiner Ex-und-hopp-Mentalität ... Mit einer ruhigen Konversation klingt die Zeremonie aus.

Entstanden soll die Tee-Zeremonie durch ZEN-Mönche sein ...

Ich durfte einmal vor langer Zeit eine solche Tee-Zeremonie mit Japanerinnen erleben, ein Tag in meinem Leben, an den ich mich immer gerne erinnern werde.

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