Bild oben: Die Ranking-Tafeln

Bild unten: Mit Markierungs-Fahne auf der letzten Runde, beide Fotos vom 6-h Lauf 2007 in Winterthur.

                            Läufer-Typen- etwas witzig-ironisch betrachtet ...

Wenn Du Läufer bist und bei Wettkämpfen startest, kennst Du sie alle, bist einer von ihnen. Wenn Du außerhalb der Szene stehst, kannst Du Dich jetzt mal ein bißchen amüsieren. Denn allzu ernst sollte man sich nicht nehmen- und auch manchmal über seine eigene Unzulänglichkeit lächeln können ...

Start, Läufer im dichten Pulk, bis sich das Feld so nach 20 Minuten auseinandergezogen hat:

1. Der Spucker: Beginnt sofort hektisch auszuspucken, links oder rechts- egal ... Vorsicht beim Überholen!

2. Der Möchte-gern-front-runner: Düst ab wie Schmidt`s Katze, hat sich unerlaubt viel zu weit vorne plaziert, den überhole ich und viele andere spätestens nach 5 Minuten am ersten sanften Anstieg.

3. Der Pinkler: Muß spätestens nach 1 Km pinkeln- entweder zu viel getrunken oder kurz vor dem Start nicht mehr ausgetreten.

4. Der Schuh-geht-garantiert-auf-Typ: DER ist überall dabei: Nach höchstens zwei Kilometern kniet er und bindet mindestens einen Schuh wieder zu ... Ja, ich mache im Training einen Doppel- und im Wettkampf einen Dreifach-Knoten- irre angezogen.

5. Die Plaudertasche A: Er (bei Frauen traf ich noch nie ein entsprechendes Gegenstück!) erzählt seinen armen Opfern (sucht sich geschickt leicht schwächere Kollegen aus, damit er locker laufen und dozieren kann) alle seine Erfolge und Wettkämpfe rückwärts- das dauert ... Dann beginnt er mit seinen GEPLANTEN Wettkämpfen ... Lebt in der Vergangenheit und der Zukunft und verpaßt sein ECHTES Leben ...

6. Der Dampfplauderer B: Er macht es genauso wie A: Nur erzählt er mit Leidens-Miene von all seinen zahlreichen Verletzungen, erklärt, warum er heute nicht in Form ist ... Eine schwere Erkältung läßt ihn trotz drohender eventueller Herzmuskel-Entzündung mit zittrigen Beinen und völlig geschwächt an den Start gehen.

7. Der introvertierte, ruhige Typ: Läuft locker los, voll konzentriert, mit gelöstem Gesicht und mit leichtem Lächeln, läuft alleine (bin ich). Spärliche Kommunikation mit dem Publikum, am ehesten noch kurz vor dem Ziel ...

8. Der Künstler-Typ: Obwohl voll austrainiert, hat er meistens realistische Ziele, die er oft erreicht, manchmal übertrifft und selten nicht schafft. Er hat keine große Marsch-Tabelle am Handgelenk, nur im Kopf die grobe Renn-Taktik und ist gespannt, was der Tag und das Rennen bringen ... (ebenfalls ich) Erfolge und Enttäuschungen werden relativiert betrachtet und nie überbewertet.

9. Der Ingenieurs- oder Lehrer-Typ: Er hat seinen Trainings-Plan Computergestützt erstellt und minuziös durchgezogen- meist ist er leicht übertrainiert, das bedeutet irgendwann im  Rennen einen leichten oder auch kompletten Einbruch ... Allerdings nicht immer, kommt auf seine Nehmer-Qualitäten an. Er läuft alleine, aber mit verbissenem Gesicht, voll gestreßt vom Wettkampf, den er natürlich nicht genießen kann.

10. Der Höfliche/ der Rüpel: Der erste verhält sich immer rücksichtsvoll- am Verpflegungsstand behindert er Dich und andere nicht, ruft Dir ein aufmunterndes Wort zu, wenn Du gerade zu kämpfen hast, winkt Dich an Engstellen und auf schmalen Pfaden vorbei, wenn er merkt, daß Du schneller bist, weist Dich auf irgendetwas wichtiges hin: "Hier lang, Kumpel ... " Bevor Du Dich verläufst ...

Diametral dagegen der Rüpel ... Allerdings überwiegt meiner Erfahrung der höflicheTyp, zumindest ab Marathon-Distanz und Ultra.

Ja, so sind sie eben, die Ultra`s. Menschen wie Du und ich.

                                                 

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