Vegetarische Ernährung

Folgende Vorurteile solltest Du, lieber Gast, ruhig vergessen: Vegetarier sind komische, verhärmte Sonderlinge, die nur Körner mampfen, in Jesus-Latschen durch die Gegend schleichen und nichts für gutes Essen übrighaben ...

1 % der Bevölkerung Deutschlands sind Vegetarier, mehr werden es nicht trotz Gammelfleisch-Skandal oder BSE-Krise. Der Fleisch-Konsum ist teilweise übertrieben hoch, die sog. "Zivilisations-Krankheiten" sind der Preis dafür; denn jeder ist- was er ißt ... Oder diese Krankheiten sind das schlechte Karma, das der "einzelne" sich zuzieht. Denn töten und töten lassen- also einen anderen diese Arbeit tun lassen- und dann mit ruhigem Gewissen essen, ist nicht gutes Karma.

Oft höre ich dann den Satz: "Ja, selber schlachten könnte ich nie." Doch das muß jeder selbst mit sich ausmachen, das ist der ethische Aspekt. Allerdings kommt es wohl auch darauf an, wie oft der einzelne Fleisch ißt.

Für Einsteiger wichtiger ist der gesundheitliche Aspekt: Hier sind meist Frauen aufgeschlossener, wollen Gewicht reduzieren- bei Männern ist der Irrglaube verbreitet und wird gerne gepflegt: "Da habe ich keine Power." Dürfte durch mich wohl widerlegt sein, und viele mir bekannte Lauf-Asse sind ebenfalls Vegi-Leute.

Und essen tun wir  s e h r  gerne und  v i e l- aber eben mit wenig tierischem Fett- und auch genießen kann ich sehr wohl!  

Ich bin ovo-lakto-Vegetarier, esse also Eier, Milchprodukte und Honig- nur nichts TOTES. Grundlage sind Kohlenhydrate in Form von Nudeln, Reis (am besten Vollkorn), Kartoffeln und Vollkornbrot; dazu gibt es Gemüse aller Sorten, frisch je nach Jahreszeit, Unmengen Obst (Bananen sind Favoriten, ebenso Trockenfrüchte wie Datteln, hmmm, Pflaumen und Feigen), wenig Milch und Milchprodukte, Nüsse, Samen , Kerne, Weizenkeime und das obligate Muesli. Durch Vollkornprodukte nehme ich genügend Ballaststoffe zu mir, wichtig für die Darmflora bzw. die Darmgesundheit.

Das Eiweiß wird durch Soja-Produkte ersetzt wie Pasteten oder Tofu in allen schmackhaften Varianten und die erwähnten Nüsse. Fehlende Omega-3-Fettsäuren substituiere ich und einiges mehr, aber nur wegen meines Leistungssportes.

Das Dessert darf nicht fehlen: 2 Stücke Schokolade, manchmal Kuchen oder eine Mandel-Stange- je nach Tages-Training. Damit halte ich ein Durchschnittsgewicht von 68 Kg (im Sommer) bis 69  Kg (im Winter) bei 1.80 Meter Größe.

Dazu Wasser, Apfelsaft oder andere Säfte, Fruchtmolke, Kornkaffee, Grüntee- und manchmal eben auch eine Sacher, Linzer oder Engadiner Nußtorte und einen Cappuccino oder Eis- aber eben bei besonderen Gelegenheiten. Natürlich rauche ich nicht (seit 1976) und trinke keinen Alkohol (seit 1979) Ja klar, ich musste auch fast jedes Laster ausprobieren.

Sollte jemand nun auch Lust haben, es zu probieren: Es würde mich sehr freuen- und die Tiere auch.

Der gesundheitliche Aspekt wird von keinem seriösen Kenner der Materie angezweifelt.

Allerdings lehne ich mich nicht selbstgefällig zurück: Bedingt durch meinen Sport lebe ich mit Milch und Eiern. Das Beste nach einem harten Ultra ist für mich nach dem Zieleinlauf ein Liter Milch, weil ich dann wieder rasch fit bin. Ich weiß, ich sollte besser vegan leben- und selbst dann ist man noch in karmische Verstrickungen verwickelt ... Denn wer Eier ißt und Milch konsumiert, regt die Nachfrage an- und dabei werden die männlichen Küken und Kälber getötet bzw. gewinnbringend "entsorgt." Und bis dahin leiden die meisten der Tiere, egal ob Kühe oder Hühner, durch inhumane Massentierquälerei in Form der zynisch sogenannten "modernen"  Tierzucht. Und nicht nur da: Auch in der Biolandwirtschaft werden die "glücklichen" Kühe zwangsbefruchtet und männliche Küken "entsorgt." Wer also glaubt, als Vegetarier ein besserer Mensch zu sein, liegt daneben- wenn auch eine gewisse Nachfrage nach Fleisch reduziert wird.

          

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